This text was graciously donated to Sophie by Dr. Albrecht Classen, University of Arizona.
Im Thon: Ellend du thust ein weyle
1. ACH Gott in deinem Reiche,
ich rüff dich trewlich an:
Wie du mich hast geheyssen,
so wöllest mich nit verlan.
Das Creutz hast mich heyssen tragen,
so ich wöll dein Dienerin sein,
so thuot mein Hertz fast zagen
vnnd will sich nit schicken darein.
2. So gib mir, Herr, dein gnade,
das ich mög willig sein
Vnd das ich mich ergebe
vnder das Creutze dein:
So bild mir in mein hertze
dein Diener Dauid ein,
der auch mit grossem schmertzen
von seim Son veriagt must sein.
3. Auch nit allein von seim Sone,
von den liebsten Freunde(n) sein,
Das er vor jnen nit freye
in seiner behausung mocht sein:
Das thet jn hertzlich betrueben,
es thet jm angstlich wehe,
inn solchem layd thet er schreyen
zu dir, seinem Gott vnd Herrn,
4. Das du jhn wöllest erhalten
vnder dem Creutze sein,
Das er durch deinet willen
mög auch gedultig sein,
Vnd das er möge leyden
durch dich der Welte spott,
so dus auch hast gelitten
willig, du getrewer Gott.
5. Wo ich mich hin thuo wenden,
da bin ich gar veracht:
An allen orten vnd Enden
gilt nichts dann gewalt vnd pracht:
Ach Gott, ich thuo dirs klagen,
ich rueff dich trewlich an,
laß mich, Herr, nit verzagen,
mit deiner gnad wölst bey mir stan.
6. Damit will ich befelhen
mein Seel inn deine Hend:
Herr, wöllest mir verleyhen
ein seligs Christenlichs End:
Wie du mir hast verheyssen
vnd hast mirs zugeseyt,
das du mir wöllest geben
nach disem die Ewig frewd.